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Stadtleben
Philipp Arnoldt passt auf unser Wasser auf
Geprüfter Wassermeister
Zweieinhalb Jahre dauerte die berufsbegleitende Ausbildung mit Unterricht am Freitagabend und Samstagvormittag. Von zwölf gestarteten Kursteilnehmern legten immerhin zehn so wie Philipp Arnoldt am Ende die Meisterprüfung ab.
Vielseitiges Wissen gefragt
An Ausbildungs- und Weiterbildungsnachweisen mangelt es dem jungen Wassermeister wahrlich nicht: Nach der Ausbildung zum Anlagenmechaniker, legte er 2019 die Meisterprüfung im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk ab. Da er 2021, bevor er seine Arbeit bei den Stadtwerken Bad Soden am Taunus begann, noch nicht recht wusste, in welche Richtung seine berufliche Laufbahn gehen könnte, hängte er kurzerhand noch berufsbegleitend eine Weiterbildung zum Betriebswirt dran. „Ich musste meiner Frau dann versprechen, dass es das mit den Weiterbildungen erstmal gewesen ist. Sie musste nämlich meine Lernphasen und den damit verbundenen Stresspegel aushalten“, erklärt der 33-Jährige, der seit 2021 stolzer Vater eines kleinen Sohnes ist, mit einem Augenzwinkern. Und natürlich war es dabei nicht geblieben, aber mit der Prüfung zum Wassermeister soll es das jetzt auf jeden Fall erstmal gewesen sein.
Basiswissen für den Quereinsteiger
„Da ich offiziell als Quereinsteiger gelte, war die zusätzliche Qualifikation für mich sehr lehrreich. Wassergüte, Filtration, Desinfektion, Entsäuerung – all das habe ich in der Ausbildung in dieser Tiefe neu betrachtet. Zudem habe ich mein Wissen über Pumpen, Druckverlustberechnung und Energieverbrauchsrechnung ausgebaut und mir ein breites Wissen in Bezug auf die Wassergewinnung mit den nötigen geologischen und hydrogeologischen Grundlagen angeeignet“, berichtet Arnoldt. Inhalt der Ausbildung zum Wassermeister sind auch der Bau von Brunnenanlagen, der Betrieb und die Instandhaltung von Wasserfassungsanlagen oder der Umgang mit Trinkwasserschutzgebieten.
Hohe Anforderung an die Wasserwirtschaft
Die Anforderungen an die Wasserwirtschaft haben sich in den letzten Jahren verändert und Anpassungen in diesem Bereich können nur langfristig erfolgen. „Mein Ziel ist es, die Bad Sodener Wasserversorgung bis zum Jahr 2030 bereit für die Zukunft zu machen“, erklärt Arnoldt selbstbewusst. „Mit der Erneuerung unseres Leitsystems und einer eigenen Glasfaserleitung, die uns vom öffentlichen Netz unabhängig macht, haben wir schon wichtige Prozesse auf die Schiene gesetzt.“ Viele weitere Projekte stehen in den kommenden Jahren aber noch an. Alle Wasserwerke, Hochbehälter, Pumpen, Aufbereitungsanlagen und das Rohrnetz müssen Instand gehalten, gewartet oder teilweise erneuert werden. Die Bad Sodener Wasserwirtschaft befindet sich in einem stetigen Kreislauf, der auch durch neue Gesetzgebungen und Verordnungen nicht weniger komplex wird. Für all diese Aufgaben ist Philipp Arnoldt bestens gerüstet und trägt Sorge für unser Wasser – unser wichtigstes Lebensmittel.
Foto: Darauf kann Philipp Arnoldt zu Recht stolz sein: In der vergangenen Woche wurde ihm der Meisterbrief zum Geprüften Wassermeister durch die IHK-Wiesbaden überreicht.