Teil 11: Von der Brunnenstraße zur evangelischen Kirche


Am Ende der Brunnenstraße biegen wir nach links in die Straße Zum Quellenpark ab. Dort plätschert der Sauerbrunnen, dessen Brunnenfassung von der Stadtgärtnerei gern farbenfroh bepflanzt wird. Dahinter befindet sich das geschichtsträchtige Gebäude des Quellenhofs, heute ein Restaurant.

Wer würde heute noch auf die Idee kommen, dass hier einst die Sodener Mineralpastillen produziert wurden? Zeitgleich war der Quellenhof auch Badehotel und diente ab 1927 der evangelischen Gemeinde als christliches Hospiz, eine Art Jugendherberge. 1933 wurde es Sitz der NSDAP-Kreisleitung. Nach dem Krieg produzierte hier zeitweise die MUCH AG ihre Spalttabletten. Das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Haus liegt schräg gegenüber der evangelischen Kirche.

Bereits nach 1482 wissen wir von einer Kapelle auf dem jetzigen Kirchengelände. 1510 wurde dieser erste Kirchenbau mit der Sakristei erweitert. Sie hat sich erhalten und ist somit das älteste Sakralgebäude in Bad Soden. Nach mehreren – teils erheblichen – Beschädigungen erhielt die kleine Kapelle 1716 ein richtiges Kirchenschiff, so dass 2016 das 300-jährige Bestehen der Evangelischen Kirche Bad Soden gefeiert werden konnte. Der Kirchturm wurde in den 1870er Jahre auf die linke Seite versetzt.

Die Straße Zum Quellenpark, die an ihm entlangführt, hieß bis 1977 Hauptstraße. Bei der Eingemeindung des Stadtteils Neuenhains durfte dieser „seine“ Hauptstraße behalten; Bad Soden nahm die Umbenennung vor, um Verwechslungen auf dem jetzt vergrößerten Stadtgebiet zu vermeiden.

Foto: Blick in die ehemalige Hauptstraße mit der evangelischen Kirche - um 1920. Foto: Stadtarchiv