Teil 9: Die Fußgängerzone mit Adlerstraße und Platz Rueil-Malmaison


Die Fußgängerzone: Adlerstraße und Platz Rueil-Malmaison Von der Königsteiner Straße führt unser Frühlingsspaziergang in den einzigen Bereich Bad Sodens, der als Fußgängerzone ausgewiesen ist. In Höhe der Ecke Königsteiner/Kronberger Straße biegen wir in die Adlerstraße ein, die nach dem einstigen großen Hotel so heißt, das sich an der Einmündung befand, wo heute eine Nachkriegsbebauung des Architekten Ferdinand Wagner steht. Das heute noch existierende Gebäude mit dem Restaurant Quisisana vermittelt einen ungefähren Eindruck davon, wie das gegenüber liegende Hotel einst aussah.

Das Hotel Adler (linke Straßenseite). Dahinter liegt der Eingang zur Adlerstraße und das Quisisana (hinter dem gelben Auto). Postkarte um 1920.

Die Adlerstraße selbst gehört zu den älteren Sodener Straßen und wurde (angeblich aufgrund des kalten Luftzuges, der oft in dem in Ost-Westrichtung gelegenen Gässchen zu spüren war) als „Kaltlochgaß“ bezeichnet. Einige Gebäude sind Teile von ehemaligen Hofreiten. Sie münden noch heute in Höfe, die einst von Stall und Scheune umschlossen waren. Heute ist die Straße eine Genuss- und Einkaufsstraße und Flaniermeile.

Auf dem Adlerplatz befindet sich die Bronze „Musiker“ von 1982, ein Hinweis auf die ehemalige und auch heutige Nutzung des Platzes. Die Bebauung des Platzes entstand nach dem Krieg, wodurch leider auch das Fachwerkhaus des Gasthauses Zum Goldenen Löwen abgerissen wurde.

Blick in die Adlerstraße. Verlagsbeilage des Höchster Kreisblattes vom Februar 1968. Wo einst das Hotel Adler stand, ist nun die Neubebauung (linke Seite)zu sehen. 
Aufnahme des Adlerplatzes, 1981. 

Samstags findet hier der Wochenmarkt statt, der sich bis auf den daneben liegenden Platz Rueil-Malmaison ausdehnt. Dieser Platz ist nach Bad Sodens französischer, in der Nähe von Paris liegenden Partnerstadt benannt und inzwischen verkehrsberuhigter Bereich.

Vor allem bei Kindern beliebt ist der „Kurgastbrunnen“, der 1980 von dem Beuys-Schüler Bonifatius Stirnberg (geb. 1933) geschaffen wurde. Kurgäste verschiedener Epochen laden die Besucher ein, ihre beweglichen Gliedmaßen zu drehen und eine Zeitreise vom Römertum bis heute nachzuvollziehen. Der Reichsapfel in der Mitte des Brunnens verweist auf Sodens Geschichte als Reichsdorf bis 1803.

Aufnahme des heutigen Platzes Rueil-Malmaison, als er noch normale Straße war, um 1965. Die Bebauung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. 

Nächste Woche geht es durch die Clausstraße (im 19. Jahrhundert wurde auch die Adlerstraße noch so bezeichnet) in Richtung alter Ortskern.

Alle Abbildungen, sofern nicht anders angegeben, Stadtarchiv Bad Soden am Taunus.