Sodener Spaziergang Teil 13: Der Wilhelmspark - "Champagner" trinken am Hundertwasserhaus


Vom Quellenpark gehen wir über den Franzensbader Platz Richtung Wilhelmspark. Seinen Namen erhielt der Platz 1995; er verweist auf die Städtepartnerschaft mit der im böhmischen Bäderdreieck liegenden Kurstadt Franzensbad. Der ältestes Gebäudeteil des Hundertwasserhauses, einst Bade- und Logierhaus. Davor der Brunnen mit Auslauf der Quellen I, II und III.   Zunächst schlendern wir am verspielten Hundertwassserhaus vorbei, das 1993 nach Plänen des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) auf 250 Betonpfählen fertiggestellt wurde. 

Das farbenprächtige, mit einer Kuppel versehene Gebäudeensemble wirkt wie ein Märchenschloss aus Tausend und einer Nacht und integriert sich in die grüne, wasserreiche Umgebung. Der langgestreckte Gebäudeteil, der am Franzensbader Platz liegt, wurde im Kern bereits 1722 erbaut und beherbergte das erste Bade- und Logierhaus Sodens. Hier wohnten berühmte Sodener Kurgäste wie die Goethe Suleika Marianne von Willemer oder der Taunusdichter Isaak von Gerning. 

Wir überqueren den Platz, vorbei am Brunnen mit drei wichtigen Sodener Trinkquellen (Milch-, Warm- und Liebigbrunnen), und gelangen zu dem Gebäudeensemble einer ehemaligen Hofreite, die heute als Kulturscheune für zahlreiche Veranstaltungen genutzt wird. Sei es Jazz am Quellenpark, der Irische Abend oder Konzerte des Bad Sodener Vereins Blues House. Von 1978 bis 1998 war hier das Heimatmuseum untergebracht, das danach als Stadtmuseum ins Badehaus zog.

Der sich anschließende Wilhelmspark zeichnet sich durch einen großen alten Baumbestand und einige in Brunnen gefasste Heilquellen aus, die ihm den Charakter eines Landschaftsparks verleihen. Die Wiesen dürfen zum Ausruhen und Spielen genutzt werden.

Der Park wurde 1911 durch die Gartenbaufirma Gebrüder Siesmayer angelegt und nach Kaiser Wilhelm II. benannt. Der Champagnerbrunnen (Quelle XIXa), dessen Quelle 1823 bei der Suche nach Braunkohle entdeckt worden war, wurde in die Parkanlage integriert.

Bild: Der Champagnerbrunnen im Jahr 1912