MUSEUMSSTÜCK DES MONATS

Tortenschachtel der Konditorei im Park-Hotel um 1915

Wer heutzutage durch Bad Soden streift, wird vor allem durch die schönen Kurparks und die noch zugänglichen Heilquellen an die einstige Kurzeit erinnert. Im Stadtmuseum haben sich viele Exponate aus dieser Epoche in Bad Soden erhalten. Eines davon, passend zur Osterzeit, enthielt einst eine „Ananas-Dessert-Torte“, die die „Conditorei“ in Edmund Frings Park-Hotel herstellte.

Das Park-Hotel lag an der Ecke Kronberger/Königsteiner Straße, wo heute die City-Arkaden stehen. Das Gebäude wurde um 1836 erbaut und diente von Anfang als Unterkunft für Kurgäste. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es auf vier Geschosse aufgestockt und als Hotelbetrieb Schöne Aussicht geführt. 1911 erwarb es Edmund Frings und benannte es aufgrund seiner unmittelbaren Nachbarschaft zum (Alten) Kurpark in Park-Hotel um. Offenbar war Frings, der von 1905 bis 1911 bereits den Quellenhof bei der evangelischen Kirche geführt hatte, ein erfolgreicher Hotelier, denn er brachte sein Hotel auch durch die Wirren des Ersten Weltkriegs. In einer Anzeige von 1914 wirbt er mit Zentralheizung, elektrischem Licht, Lift, Speisen à la Carte zu jeder Tageszeit, erstklassigem Wein- und Bierangebot, Telefon und hohen, luftigen neueingerichteten Zimmern mit Balkon.

Wie auf der Pappschachtel vermerkt, gab es im Park-Hotel auch eine Konditorei und einen Cafébetrieb – an gleicher Stelle bietet heute ein Bäcker in den City-Arkaden seine Waren an.


Blick in die Königsteiner Straße Richtung Höchst, Höhe Kronberger Straße. Linkerhand das Park-Hotel von E. Frings, Postkarte um 1920, Stadtarchiv Bad Soden am Taunus.

Wer sich genauer in dem Museumsraum mit der Tortenschachtel umsieht, wird noch ein weiteres Andenken an das traditionsreiche Hotelgebäude entdecken, das später u.a. als Bergmann-Erholungsheim diente. 1985 wurde es abgerissen.