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SALZGEWINNUNG IN SODEN

Salzgewinnung vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert
Das neue Salinenzimmer im Stadtmuseum
Schon bevor die salzhaltigen Mineralquellen Sodens für Kurzwecke genutzt wurden, dienten diese Quellen der Salzgewinnung. Bis in die Neuzeit war Salz für die Konservierung von Lebensmitten (vor allem Fleisch und Fisch) unabdingbar und galt als kostbarer Rohstoff – man sprach lange vom „weißen Gold“.
Bereits 1437 hatten die reichsfreien Sodener Bauern die Ausbeutung ihrer Quellen der Reichstadt Frankfurt überlassen, um sich deren Wohlwollen und Schutz zu sichern. In einem Zeitraum von etwa 170 Jahren gab es danach immer wieder Versuche, in Soden ein rentables Salzwerk zu errichten. Alle Bemühungen scheiterten aufgrund des relativ geringen Salzgehalts (1 – 1,2 %) der Sodener Quellen und des damit verbundenen hohen Holzverbrauchs.
1605 übertrug der Rat der Stadt Frankfurt die Rechte der Quellennutzung den Gebrüdern Geiß aus Kassel, die eine neue Technik mitbrachten – das Gradieren. Im Verlauf weniger Jahre entstand eine Saline mit zwei Gradierwerken, das Alt- und das Neuwerk – damals noch außerhalb des eigentlichen Dorfes gelegen.
Erst mit Hilfe dieser sogenannten Gradiertechnik, bei der die Sole anfangs über Strohscheiben und später über aufgeschichtete Schwarzdornzweige geleitet wurde, die an mächtigen Holzgerüsten (Gradierbauten) befestigt waren, gelang eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Salzquellen. Das wiederholte Herabtröpfeln der Sole an den Gradierbauten, zunächst durch manuelle Arbeitskraft (Gießer), später mithilfe von Wasserrädern und Göpelwerken, bewirkte eine teilweise Verdunstung des Wassers an den Dornenwänden. Dadurch wurde eine höherprozentige Sole gewonnen und somit der Salzertrag gesteigert.
1609 stieg der Frankfurter Tuchhändler Jean du Fay in das Unternehmen der Gebrüder Geis ein. 1617 wurde du Fay alleiniger Besitzer der Saline, starb aber noch im gleichen Jahr. Sein Erbe traten seine Tochter Maria du Fay an, die den Seidenhändler Abraham de Malapert geheiratet hatte. Die Saline sollte bis zur Einstellung des Betriebs 1818 im Besitz dieser Familie bleiben.
Die Sodener Saline, die über einen Zeitraum von 200 Jahren die Geschicke Sodens mitbestimmte, ist aus dem heutigen Ortsbild verschwunden. Wo einst Teile des Altwerks standen, verläuft heute die Königsteiner Straße von Höchst nach Königstein. Am Bahnhofsgelände, dem einstigen Neuwerk, erinnert nur noch der Name der parallel verlaufenden „Salinenstraße“ an die weitläufigen Gradierbauten.
Der neu gestaltete Raum im Stadtmuseum macht die Geschichte der Sodener Saline und ihrer Frankfurter Besitzer in moderner Präsentation zugänglich, veranschaulicht die Kunst des Gradierens und möchte damit einen mittlerweile fast unsichtbar gewordenen Teil der Sodener Orts- und Wirtschaftsgeschichte wieder lebendig werden lassen.