Erholsame Oase in der Innenstadt

Der in den 1960er- und 1970er-Jahren angelegte Neue Kurpark mit einer Flächenausdehnung von knapp 44.000 Quadratmetern verbindet den Eichwald mit der Innenstadt. Der Park bietet neben den anderen drei Parks einen weiteren Erholungsraum im Siedlungsbereich und dient vielen Besuchern und Bürgern als Liege- und Spielwiese. Bänke bieten Ruhemöglichkeiten für Spaziergänger und ein Spielplatz im Schatten großer Bäume lädt zum Turnen und Schaukeln ein.

Von der Salinenstraße aus kommend wird der Besucher von dem sogenannten Schneckenbrunnen begrüßt. Er wurde Pfingsten 1967 eingeweiht. Laut Bad Sodener Zeitung „sprudelte er auf Kommando in sechzehnfachem dicken Strahl, von acht Unterwasserkameras ins rechte Licht gerückt“.

Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das brach liegende Areal größtenteils als Anbaufläche für Gemüse und Kartoffeln genutzt worden. Mit dem Wiederaufleben der Kur in den 1950er-Jahren entstanden rund um die Grünfläche zahlreiche Hotels, Kurpensionen und Sanatorien. Das erste Gebäude am zukünftigen Park-Areal war 1957 die katholische Kirche St. Katharina an der Salinenstraße. Der Zuzug vieler Heimatvertriebener während und nach dem Zweiten Weltkrieg hatte ein neues, größeres Gotteshaus notwendig werden lassen.

Ein Kurpark im neuen Kurviertel sollte zur Erholung der Kurgäste beitragen und Bad Soden als Kurort noch attraktiver und wettbewerbsfähiger machen. Der Gartenarchitekt war Herbert Werner Dirks (1915-1997) aus Bad Nauheim. Die Kosten des Projekts betrugen rund 450.000 Mark. Der eigentliche Baubeginn war 1965, als mit Erdauf- und -abtragungen (Modellierungen) die Bodenflächen gestaltet wurden –  ein typisches Merkmal vieler Grünanlagen der 1960er-Jahre. In den 1960er-Jahren wurde zu Baumspenden aufgerufen, da die Stadt sich finanziell nicht in der Lage sah, den Park ausreichend zu bestücken. So wurden – größtenteils durch Spenden finanziert – Bäume für rund 40.000 Mark gepflanzt – darunter Feuerahorn, Trompetenbaum, Coloradotannen und Mammutbäume. Ein gestalterisches Kriterium des Parks waren die gezielt gesetzten Sichtachsen, die heute teilweise wieder hergestellt sind. Der zweite Springbrunnen, dessen Wasser aus 16 Düsen acht Meter hoch sprudelt, komplettierte 1977 die Gartenanlage.

2018 hat der Bad Sodener Verein "Wir für Bad Soden" in Kooperation mit der Stadtgärtnerei ausgewählte Bäume mit Informationsschildern versehen, auf denen der jeweilige Baum beschrieben wird. Eine Broschüre enthält neben Informationen zur Historie des Parks einen Plan, in dem die beschilderten Bäume an ihrem jeweiligen Standort eingetragen sind. Die Broschüre können Sie hier herunter laden.

Weitere Informationen unter www.wir-fuer-bad-soden.de.