Die Königsteiner Straße 

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Entgegen vieler Spekulationen wurde die Königsteiner Straße, die Hauptverkehrsader Bad Sodens, nicht schon in der Antike als Römerstraße, sondern erst um 1820 während der Nassauer Regentschaft erbaut und zwar als künstlich angelegte und an vielen Stellen terrassierte Chaussee.

Die Königsteiner Chaussee verband und verbindet Höchst am Main mit Königstein im Taunus. Handels- und Postrouten liefen somit nicht länger an Soden und Neuenhain vorbei. Für den Kurort Soden war die neue Chaussee von immenser Bedeutung, da sie – neben besseren Transport- und Reisebedingungen – auch den Bau von Hotels, Kurvillen und Kurpensionen ermöglichte. Im eigentlichen alten Ortskern um die Evangelische Kirche war dafür nicht ausreichend Platz vorhanden. Soden wuchs und erschloss durch die neue Straße weitere Wohn- und Industriegebiete, so auch nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Bevölkerung durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene immer mehr anstieg.

Noch heute zieren den Straßenverlauf viele Kurvillen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vor allem in Höhe der Straße Am Bahnhof bis zum japanischen Kreisel sowie am Alten Kurpark Richtung Neuenhain haben sich viele schmuckvolle Gebäude mit filigranen gusseisernen Balkonen erhalten, in denen auch berühmte Kurgäste wie Leo Tolstoi oder Felix Mendelssohn Bartholdy wohnten.

Alle Bad Sodener Tankstellen, ein Autohaus, Unternehmen, viele Geschäfte und Lokale liegen an der stark befahren Straße, die den Bad Sodenern vor allem wegen ihres Lärms und Gestanks ein Dorn im Auge ist. Radwege, Brennstoffzellenbusse und ein neues Mobilitätskonzept sollen künftig wieder mehr Ruhe und Sauberkeit an der „Kö einkehren lassen, wie die Straße heute gern in Anlehnung an ihr Düsseldorfer Pendant ironisch genannt wird.