Rad- und Fußverkehr

Auftakt für die Steuerungsgruppe RuF!


Die Steuerungsgruppe setzt sich bewusst breit zusammen. Vertreten sind alle im Stadtparlament vertretenen Parteien, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), eine städtische Kita sowie Vertreterinnen und Vertreter des Referats Nahmobilität des Main-Taunus-Kreises. Fachlich begleitet wird das Projekt von der Planungsgesellschaft RV-K aus Frankfurt, vertreten durch Lukas Hügle und Annika Komorek. RV-K ist seit 2014 im Bereich Radverkehr tätig und bringt die Erfahrung aus mehr als 70 Radverkehrskonzepten in Kommunen und Landkreisen ins Projekt ein.

Fünf Projektphasen

Zu Beginn der Sitzung stellte Lukas Hügle das Projekt, seine Zielsetzung und den geplanten Ablauf vor. Das RuF! gliedert sich in fünf Phasen: Zunächst stehen die Vorbereitung und Grundlagenermittlung an, darauf folgen Netz- und Maßnahmenplanung. In den Phasen vier und fünf werden die Ergebnisse dokumentiert, Umsetzungsempfehlungen formuliert und anschließend schrittweise realisiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen, Altenheimen und Spielplätzen, wo sichere Wege besonders wichtig sind.

Wichtige Grundlage für die weitere Arbeit bildet die erste Online-Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die vom 12. September 2025 bis 12. Oktober 2025 durchgeführt wurde. Insgesamt gingen 391 Meldungen ein. Als drängendstes Anliegen wurde der Radverkehr benannt, zugleich gab es aber auch zahlreiche Hinweise zum Fußverkehr, vor allem in der Kernstadt. „Dieses breite Feedback zeigt, wie wichtig das Thema für viele Menschen ist und liefert wertvolle Hinweise für die nächsten Planungsschritte“, bekräftigt Bürgermeister Dr. Frank Blasch.

Ortsbefahrung mit dem Rad

Annika Komorek berichtete zudem von der Befahrung des Radverkehrsnetzes mit dem Fahrrad. Anhand von Fotos und Anmerkungen aus der Online-Beteiligung wurden konkrete Situationen vorgestellt, die von Bürgerinnen und Bürgern als problematisch wahrgenommen werden. Dazu zählen unter anderem die Königsteiner Straße, die von Radfahrenden häufig als gefährlich eingeschätzt wird, sowie die Kronberger Straße, die von vielen Verkehrsteilnehmenden als insgesamt zu eng und konfliktträchtig beschrieben wird. Auch fehlende Querungsmöglichkeiten, etwa in Höhe der H+ Hotels, sowie die Situation auf der Schwalbacher Straße, wo der Radweg auf die Fahrbahn geführt wird, wurden thematisiert. Ziel ist es, diese Hinweise sachlich zu prüfen und in einen Gesamtkontext einzuordnen.

Maßnahmen erarbeiten

Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse erarbeitet die Planungsgesellschaft nun einen Maßnahmenkatalog. Dieser wird zunächst mit der Steuerungsgruppe abgestimmt. Danach wird eine zweite öffentliche Online-Beteiligung stattfinden, bei der sich erneut alle Bürgerinnen und Bürger durch das Bewerten und Kommentieren der Maßnahmen einbringen können. Darüber hinaus soll es eine gemeinsame Rad-Befahrung oder Begehung mit einer noch festzulegenden Gruppe geben, um Situationen vor Ort zu betrachten. Ergänzend ist eine öffentliche Beteiligungsveranstaltung vorgesehen, bei der der Maßnahmenkatalog vorgestellt und gemeinsam diskutiert wird.

Projektende Mitte 2026 anvisiert

Das Projekt RuF! soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Danach kann mit der schrittweisen Umsetzung der priorisierten Maßnahmen begonnen werden. Der Prozess ist bewusst transparent und dialogorientiert angelegt – mit dem Ziel, Lösungen zu entwickeln, die im Alltag funktionieren und von möglichst vielen mitgetragen werden.

Foto:  Der Steuerungsgruppe RuF! lässt sich über den Stand des Projekts informieren.